Vernissage am Freitag, den 28.02.2014 um 21.00 Uhr

Einführende Worte: Pedro Warnke

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Zoya Sadri weiß immer wieder Attribute und Zeichen ihrer iranischen Heimat in ihre künstlerische Arbeit einzubringen, um einen ästhetischen Dialog mit ihrem heutigen kulturellen Umfeld zu provozieren.
Sowie aus dem pastosen Untergrund nur noch bruchstückhaft Zeitungsschlagzeilen und Kolumnenfetzen aus der Gegenwart durchschimmern, steht dann das aufgetragene Zitat als eine rudimentäre schriftliche Überlieferung ihrer früheren Heimat.
Die Schriftzeichen entwickeln für den Betrachter vornehmlich durch ihre Formenvielfalt bildnerische Qualität; er wird nur vermuten können, dass die Linienschwünge auch inhaltlich bedeutungsvolle Zeichen sind.
Das von Sadri zu Pappmaché verarbeitete Grundmaterial, sind die Zeitungen unserer Region. Sie stehen als Symbol des Lebens hier und heute, sie nennen und beschreiben Ereignisse der Gegenwart. In eben dieser hiesigen Gegenwart will Sadri auch die Historie ihrer früheren Heimat integriert sehen.
In Bildern und Figuren arrangiert sie ästhetisch eine Koexistenz ihrer beiden Lebenserfahrungen. Die Frage der weiblichen Identität im Spannungsfeld zwischen kultureller Frauenrolle und dem Wunsch nach Selbstbestimmung und Freiheit in der ehemaligen Heimat, drängt die Künstlerin in ihrem Schaffen und Ausdruck. Gleichzeitig findet sie mit dieser gestalterischen Arbeitsweise die Möglichkeit zu einer Beschreibung des Dualismus beider von ihr erfahrenen und für sie heute gültigen Kulturen.
Pedro Warnke

Kurzbiographie der Künstlerin
1955 in Teheran, Iran, geboren
1974 -1979 Studium der Bildenden Künste an der Uni in Teheran
1987 verlässt Sadri den Iran
1990-1996 Aufbaustudium in freier Bildender Kunst an der Johannes-Gutenberg – Universität in Mainz
1996-1997 Meisterschülerin von Thomas Kaminsky

Sadri lebt und arbeitet in Weiterstadt und Büttelborn. Genaueres unter www.zoya-sadri.de

Ausstellungsdauer: 28.02.2014 – 22.04.2014
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag jeweils ab 20.00 Uhr.